Künstliche Intelligenz – „Die Neue“ im Team

Hier ist sie, die nächste große Welle der digitalen Transformation: Künstliche Intelligenz. Sie ist disruptiv und gekommen, um zu bleiben – und das zu Recht, denn ihr Potenzial zur Unterstützung unserer täglichen Aufgaben und Prozesse liegt auf der Hand und ihre Leistungsfähigkeit entwickelt sich rasant. Doch während digitale Pionier:innen in Think Tanks, auf Podien und in LinkedIn-Threads bereits vom Fliegen träumen, haben viele Akteur:innen unserer Branche noch nicht einmal mit dem Laufen begonnen. Es muss oberste Priorität sein, diese Menschen jetzt nicht zurückzulassen, sondern sie mitzunehmen in die Entwicklung und auf dem Weg der Veränderung. Aufgabe jeder Organisation sollte es daher sein, ihre Mitarbeiter:innen für die Arbeit mit KI zu befähigen und Berührungsängste abzubauen. Dies ist keine technische, sondern eine kulturelle Aufgabe.

Ein großer Gewinn fürs Team
Sie ist die kluge Besserwisserin, die fleißige Praktikant:in, der kreative Kopf, die gewissenhafte Assistent:in, der geduldige Coach oder der Nerd mit technischem Know-how. Sie ist „die Neue“ im Team. Diese menschliche Denkweise sollte das Mindset im Team prägen: KI ist weder allwissend noch perfekt. Sie braucht das Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Ergebnisse müssen überprüft werden – genau wie bei einer Praktikant:in. Die Zusammenarbeit mit KI erfordert ein Zusammenspiel, bei dem menschliche Expertise und technologische Unterstützung Hand in Hand gehen.

Die Neue im Team braucht Führung
Die KI ist vieles, doch eines ist sie nicht: selbstständig. Unabhängig von unserer Position im Unternehmen verlangt KI von uns allen, dass wir uns zu Führungskräften weiterentwickeln. KI braucht Führung, klare Anweisungen, gute Kommunikation und ein unternehmensspezifisches Onboarding, um ihr volles Potenzial als Dienstleister:in zu entfalten. Es liegt an uns, KI so zu „führen“, dass sie unsere Arbeitsprozesse optimal unterstützt. Dies bedeutet, dass wir lernen müssen, präzise Anforderungen zu formulieren, Feedback zu geben und die Ergebnisse kritisch zu hinterfragen.

Wie gelingt das ideale Onboarding?
Um die KI zu einer zuverlässigen und fachlich kompetenten Mitarbeiter:in zu machen, ist die Orientierung an den grundlegenden Regeln für gutes Prompting entscheidend – also daran, wie Aufgaben klar, zielgerichtet und verständlich formuliert werden. Was würden wir einer neuen Praktikant:in im Team mitgeben? Klare, präzise Aufgabenhäppchen, nachvollziehbare Zielstellungen, ein passender fachlicher Kontext, hilfreiches Zwischenfeedback und gute Beispiele als Vorlage zur Orientierung. Genau das braucht auch eine KI, um uns hilfreich unterstützen zu können. Wer die Sprache der KI spricht, ist in der Lage diese klar und strukturiert zu führen, wird mit relevanten und brauchbaren Ergebnissen belohnt.

Wichtig – für KI wie Praktikant:in – ist auch die Auswahl der richtigen Wissensquellen. Die KI zieht aus dem, was ihr zur Verfügung steht. Interne Dokumente, Projektergebnisse oder Checklisten können über sogenannte Wissensspeicher eingebunden werden und machen die KI-Praktikant:in fachlich sattelfest. So wird aus einem allgemeinen Sprachmodell ein spezialisiertes Werkzeug für die eigene Organisation.

BTE Best Practice Finder powered by one.intelligence – ein Spezialist auf seinem Gebiet
Wer nicht bei Null anfangen möchte, profitiert von Modellen, die bereits für typische und wiederkehrende Anforderungen im Tourismusmanagement konfiguriert sind und etwa über den Marktplatz auf der one.intelligence platform bereitgestellt werden. Diese KI-Assistent:innen verfügen bereits über relevante Wissensquellen und wissen durch hinterlegte, vorgefertigte Prompts ganz genau, was zu tun ist, um typische Standardaufgaben oder fachspezifische Fragestellungen für Ihre Nutzer:innen zu bearbeiten.

In der Beratungspraxis von BTE ist der „Best Practice Finder“ eines dieser spezialisierten Werkzeuge, das uns bei der Erarbeitung praxisnaher Strategien unterstützt. Als intelligentes Wissensarchiv spielt er relevante Praxisbeispiele aus und unterstützt bei der Suche nach erprobten und inspirierenden Lösungsansätzen für praktische Problemstellungen. Dazu sucht der „Best Practice Finder“ anhand von vorgegebenen Kriterien und Denkprozessen nach bewährten Konzepten z. B. zu Besucherlenkung, Barrierefreiheit, Infrastruktur oder digitalen Services – und liefert dazu kurze Beschreibungen, Links oder Quellen zur Vertiefung.

Bereits im Einsatz: Künstliche Intelligenz in DMOs

Der Frage, wie weit das „Onboarding“ von Künstlicher Intelligenz in den Teams der deutschen Tourismusorganisationen bereits fortgeschritten ist, hat sich erstmals auch der DMO DigitalMonitor 2025 gewidmet. Ein spezielles KI-Fragebogenmodul hat sich gezielt mit dem aktuellen Einsatz von KI in den Tourismusregionen auseinandergesetzt und beleuchtet, wie die Digitalisierung durch KI zukunftsfähig gestaltet werden kann und wo ggf. Herausforderungen bei der Umsetzung liegen. Erste Ergebnisse gibt es auf:

DMO DIGITAL MONITOR