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11 Fragen zur Mediengestalter-Ausbildung bei neusta ds

„Irgendwas mit Medien“ gehört heutzutage wohl zu einer der häufigsten Antworten eines Teenagers auf die Frage nach der beruflichen Zukunft. Fasziniert von der aufregenden Agenturwelt, die ich nur aus Film & Fernsehen kannte, wollte auch ich unbedingt etwas in diesem Bereich machen. Kurz vor Abschluss meiner Ausbildung zur Mediengestalterin bei neusta ds möchte ich von meinen Erfahrungen berichten und allen Interessierten Mut machen, sich auf den Weg in die Kreativbranche zu machen.

Wie bist du auf neusta destination solutions GmbH gekommen?

Die Suche nach einem Ausbildungsplatz gestaltete sich nicht besonders einfach. Ich suchte also nach einem gefragten Beruf, der vor allem im ländlichen Raum nicht allzu häufig ausgebildet wird. Da ich am liebsten in eine Agentur wollte, bin ich davon ausgegangen, dass ich meine Suche so langsam in die Städte verlagern muss. Auf neusta destination solutions aufmerksam geworden bin ich dann durch meine Schwester. Sie kannte den Mutterkonzern team neusta in Bremen, eine der größten Internetagenturen Deutschlands, da sie selber in der Branche arbeitet. Als ich dann gesehen habe, dass es neben den vielen Agenturstandorten in Großstädten auch einen im kleinen ostfriesischen Leer gibt, der zum derzeitigen Zeitpunkt auch noch einen Mediengestalter-Azubi suchte, war ich natürlich super glücklich und habe mich direkt beworben.

Wie lief der Bewerbungsprozess ab?

Das Bewerbungsverfahren teilte sich in zwei Runden auf. In der ersten Runde wurden alle in Frage kommenden Bewerber zum persönlichen Gespräch nach Leer eingeladen. Das Vorstellungsgespräch fand mit einem der Standortleiter und der Abteilungsleitung Screendesign statt. Natürlich war ich super nervös, denn es war mein erstes Vorstellungsgespräch. Die Angst war allerdings unbegründet. Ich wurde sehr freundlich empfangen und auch das Gespräch war recht locker.

Im Anschluss wurde mir noch kurz die Agentur gezeigt und der Rest des Teams vorgestellt. Bereits kurz nach dem persönlichen Gespräch folgte die Einladung zu Runde zwei: Probearbeiten. Für zwei Vormittage bin ich also in die Agentur gekommen und konnte mein Können bei zwei aufeinander aufbauenden Aufgaben unter Beweis stellen. Am ersten Tag ging es überwiegend um Recherche und Informationen sammeln. Am zweiten Tag ging es dann darum, mit dem gesammelten Wissen ein mobiles Konzept zu erstellen und anschließend kurz zu präsentieren. 

Mit welchen Erwartungen hast du deine Ausbildung bei neusta ds angefangen?

Nachdem ich beim Vorstellungsgespräch und Probearbeiten schon sehr nett empfangen wurde, habe ich eine positive Arbeitsatmosphäre und gute Aufnahme von den Kollegen erwartet. Auch wenn immer die Rede von flachen Hierarchien war, bin ich trotzdem davon ausgegangen, den Azubi-Status zu spüren und eher weniger Mitspracherecht zu haben. Deswegen habe ich auch zumindest anfangs erwartet, Übungsaufgaben zu den einzelnen Programmen zu bekommen, weniger Verantwortung zu haben und öfter mal bei den Kollegen zuzuschauen.

Inwiefern haben sich deine Erwartungen bestätigt? Was hat dich am meisten überrascht?

Bestätigt hat sich definitiv die nette Aufnahme im Team und das gute Arbeitsklima hier. Was sich nicht bestätigt und mich auch wirklich überrascht hat war, dass ich sofort mit an Kundenprojekten arbeiten durfte. Anfangs waren es kleine Aufgaben, aber Woche für Woche wurden die Tasks und somit auch die Verantwortung größer. Es saß nicht immer jemand bei mir und hat mir gesagt was ich wie machen soll, das Meiste lief über learning-by-doing. Die Hierarchien sind tatsächlich kaum spürbar, und ich wurde von Anfang an in Entscheidungen mit einbezogen und nach meiner Meinung gefragt. 

Wie läuft die Arbeit in der Designabteilung ab? Was waren deine Aufgaben?

Die Arbeit in der Designabteilung ist sehr vielfältig. Angefangen habe ich zum Beispiel mit der Erstellung von Icons, einfacher Bildbearbeitung, Vorbereitung der Projekte für die Entwicklung und Gestaltung von Newslettern. Im Laufe der Zeit kamen dann erste eigene Screendesigns und die Weiterführung der Layouts dazu, das vom stetigen Erlernen aktueller UX-Regeln und Gestaltungsprinzipien begleitet wurde. Außerdem kümmern wir uns in der Designabteilung auch um die Gestaltung von Präsentationen und die Social Media Accounts.

Agentur verbindet man oft mit Stress. Wie hast du das empfunden?

Abgesehen von den ersten Monaten meiner Ausbildung gab es natürlich stressige Tage oder auch Wochen, in denen es nicht immer leicht war und man durchaus etwas mehr Zeit im Büro verbracht hat. Aber genau so wie es stressige Zeiten gibt, gibt es auch immer wieder ruhigere Phasen. Phasen zum Aufatmen und Regenerieren, bevor die nächsten Präsentationstermine vor der Tür stehen. Ein großes Problem war der Stress nie für mich. Mit Zeitdruck kann ich tatsächlich in den meisten Fällen besser arbeiten und was besonders wichtig ist: die Arbeit wird geschätzt und belohnt. 

Was hat dir besonders gut gefallen?

Besonders gefallen hat mir die lockere, familiäre Atmosphäre in der Agentur, das Vertrauen und die persönliche Wertschätzung. Ich habe mich hier nie wirklich wie ein Azubi gefühlt und wurde von Anfang an mit einbezogen in Projekte und Entscheidungen innerhalb unserer Abteilung.

Was hat dir nicht so gut gefallen?

Nicht so gut gefallen hat mir leider der schulische Teil. Zwar hatte ich vorher schon nicht besonders viel Gefallen an Schule. Aber nach den zwölf Jahren Allgemeinbildung habe ich mich zumindest ein bisschen auf den Berufsschulunterricht gefreut. Schließlich habe ich erwartet, dass ich endlich nur das lerne, was mich wirklich interessiert. Die Realität war dann doch etwas anders. Zwischen 40 Schülern mit dem Schwerpunkt Print, saßen vier Schüler mit digitalem Schwerpunkt. Aufgeteilt in zwei Klassen waren wir dann nur noch jeweils 22. Es hieß also für die ersten beiden Jahre: Gleicher Unterricht – egal ob Print oder Digital. Die meisten Lernfelder waren in der Zeit dem Schwerpunkt Print zugeordnet: Ausschießen, Druckverfahren, Papierherstellung, Veredelung und Weiterverarbeitung. Gelernt habe ich viel, nur leider kaum etwas für meinen digitalen Berufsalltag. 

Waren Vorkenntnisse für die Ausbildung notwendig?

Natürlich waren Vorkenntnisse in den grundlegenden Gestaltungsprogrammen und technisches Verständnis wünschenswert. Ich glaube kaum, dass man eine Agentur findet, die sich nicht ein paar mehr Kenntnisse als lediglich die Bedienung eines Computers von den Bewerbern wünscht. An sich war es aber kein Ausschlusskriterium, sollte man diese Kenntnisse nicht haben. 

Ich selber hatte schon ein paar Grundkenntnisse vor Ausbildungsbeginn. In meiner Freizeit habe ich gerne in Photoshop und Illustrator „rumgespielt“. Zum einen natürlich für den Spaß, zum anderen aber auch weil ich wusste, dass ich genau das beruflich machen möchte und mir jeder kleinste Wissensvorsprung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen kann. Nachdem ich mich mehr oder weniger auf den digitalen Schwerpunkt bei der Suche fokussiert habe, habe ich zusätzlich ein paar Basics in HTML und CSS erlernt

Wie läuft die Betreuung der Azubis bei neusta ds ab?

Jeden Montag treffen sich die Azubis aller Abteilungen mit den Ausbildern zu einer Azubi-Runde. Zum Anfang des Meetings erzählt jeder erstmal, was er die letzten Tage für Tasks erledigt hat, was für die nächsten Tage so ansteht und ob es Fragen beziehungsweise Probleme gibt. 

Hin und wieder gibt es auch kleine interne Projekte, an denen nur die Azubis arbeiten. Das wohl interessanteste Projekt während meiner Ausbildungszeit war die Frische Wind Competition: ein Wettbewerb speziell für die junge Generation unserer Agentur. Zur Fragestellung, wie eine Destination heutzutage die Generation Z erreichen könne, sollte ein Konzept entwickelt und vor einer fünfköpfigen Jury präsentiert werden. Das Mitmachen hat sich gelohnt, der Sieger wurde nämlich mit einem netten Preisgeld belohnt. 

Eine letzte und wichtige Frage: Würdest du deine Ausbildung weiterempfehlen?

Auf jeden Fall. Ich habe damit genau die Arbeit gefunden, die ich mir gewünscht habe. Dabei muss ich allerdings sagen, dass ich wirklich Glück mit meinem Ausbildungsbetrieb hatte. Denn im Gespräch mit meinen Klassenkameraden der Berufsschule wurde schnell klar, dass die Tätigkeiten von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich gehandhabt werden. Deswegen sollte man wirklich darüber nachdenken, bei was für einer Art Unternehmen man sich bewirbt. Damit steht in den meisten Fällen nämlich schon die Richtung fest, in die man als Mediengestalter geht, und nicht jeder Betrieb bildet so aus, dass ein Wechsel in eine andere Branche problemlos möglich ist. 

Wie kann man sich bewerben?

Schaut Euch einfach die Stellenausschreibung an und überlegt Euch, ob die Beschreibung auf Euch passt und ob Ihr Lust auf einen fordernden, aber lohnenden Beruf in der Kreativbranche habt. Vielleicht wird ja einer von Euch bald mein neuer Kollege oder Kollegin. Ich freue mich jedenfalls auf Euch!