Der Browser – unser Fenster zum Web

„Browser“ meint zunächst einfach ein Programm (oder auch eine App), mit dem sich Webseiten darstellen lassen. Sie sind sozusagen unser Hauptwerkzeug zum Surfen im Netz.

Als Tim Berners-Lee 1991 das World Wide Web (WWW) ins Leben rief, lieferte er dazu auch gleich den ersten Browser dazu mit, passenderweise mit dem Namen WorldWideWeb. In den nicht ganz 30 Jahren seit damals hat sich allerdings viel getan – sowohl was das WWW und die Webseiten betrifft, als auch die Browser selbst.

Dominierten in den 90er Jahren, als das WWW seinen weltweiten Aufstieg begann, zunächst Mosaic und Netscape Navigator, eröffnete 1995 Microsoft mit seinem Internet Explorer (IE) den ersten sogenannten Browser-Krieg – einige Zeit später hatte der IE dann fast eine Monopol-Stellung unter den Browsern inne. Der Navigator und damit auch Netscape verloren an Bedeutung und verschwanden.

Bewegung kam in den 2000er-Jahren dann zunächst durch den Open-Source-Browser Mozilla (später: Firefox) und 2008 dann durch Googles Chrome in den Browsermarkt. Chrome ist mittlerweile zum mit Abstand dominierenden Browser geworden (ähnlich IE in den 90ern)

Mit dem Aufkommen der Smartphones hielten dann auch Browser auf unseren Mobiltelefonen verbreitet Einzug – so wurde im Smartphone-Bereich Apples Safari zu einem der meistgenutzten Browser, neben Chrome auf Android.
Von der Web-Seite zur Web-Anwendung

Waren die ersten Webseiten einfach aufgebaute Text-Dokumente mit Verlinkungen, kamen mit der Zeit immer neue Technologien hinzu (während manche Technologien wie Flash bereits wieder aussterben). Mit den drei heute etablierten Grundbausteinen des Web HTML, CSS und Javascript lassen sich mittlerweile komplexe und aufwändig gestaltete Web-Anwendungen realisieren.

Damit das möglich wurde, sind auch die Browser heute weit mehr als reine „Dokumenten-Betrachter“: vielmehr haben sich Browser zu einer universellen Anwendungs-Plattform entwickelt. So gibt es für die meisten Anwendungsarten heute auch Online-Varianten, die direkt im Browser laufen: von Office-Suiten über Multimedia-Plattformen bis hin zu Games – all das läuft mittlerweile direkt im Browser. Und auch im mobilen Bereich etablieren sich Browser dank neuer Ansätze wie Progressive Web Apps (PWAs) immer mehr als echte Alternative zu den „klassischen“ nativen Apps.

Das Herz der Browser:  Die Engines

Herzstück jeden Browsers ist seine „Engine“: das ist der Teil unter der Haube des Browsers, der die „Rohdaten“ der Webseite interpretiert und für uns darstellt. Neben der reinen Darstellung des Dokuments aus HTML und CSS ist hier mittlerweile die Ausführung von Javascript zu einem zentralen Bestandteil geworden. War Javascript zu Beginn lediglich eine „kleine“ Script-Sprache, um vielleicht ein paar Extra-Funktionen in einer Webseite einzubauen, ist es heute eine der meistgenutzten Programmiersprachen weltweit und ermöglicht auch große und komplexe Anwendungen.

Die meistgenutzte Engine ist mittlerweile Blink, die neben Google Chrome auch andere Browser wie Opera und seit kurzem auch Microsoft Edge antreibt. Webkit – das wie Blink auf die Engine KHTML zurück geht, steckt in Apples Safari. (Unter iOS gibt es auch die Besonderheit, dass alle Browser dort Webkit nutzen müssen). Firefox nutzt seine eigene Engine Quantum (vorher Gecko). Microsofts IE sowie Edge hatten ebenfalls eigene Engines (Trident, Chakra, Edge), die aber nicht mehr weiterentwickelt werden.

Die Engine eines Browsers ist dabei auch entscheidend für zwei Aspekte bei der Darstellung von Websites:

1.

Was kann die Engine?

Welche Features aus HTML, CSS und Javascript werden unterstützt? Wie Standard-konform ist der Browser?

2.

Wie schnell kann die Webseite angezeigt werden?

Wie schnell reagiert der Browser auf Nutzereingaben? Werden Animationen, Videos, etc. flüssig dargestellt?

Beide Punkte hängen natürlich auch immer von der Umsetzung der jeweiligen Website ab, dennoch schlagen sich die Engines hier teils sehr unterschiedlich.

Wie weit unterstützen die gängigen Browser aktuelle Features von HTML, CSS und Javascript? (siehe nebenstehend jeweils die aktuelle Version und die Entwicklungsversion der Browser)

Hier zeigt sich: von den gängigen Browsern wird Edge durch den Einsatz der Blink-Engine die „rote Laterne“ zunächst an Safari weitergeben. Dennoch sind mittlerweile alle aktuellen Browser hier auf einem sehr hohen Niveau.

Ausblick

Auch wenn an vielen Stellen durch neue Entwicklungen wie zum Beispiel Sprachassistenten oder smarte Lautsprecher der Nutzer weniger zum Browser greift, um sich Informationen aus dem Web zu verschaffen, werden Browser dennoch auf absehbare Zeit kaum von der Bildfläche verschwinden.

Im Gegenteil: neue Ansätze wie PWAs bieten sogar eine echte Alternative zu nativen Apps. Auch neue Technologien wie Virtual oder Augmented Reality halten in die Browser Einzug. So werden auch weiterhin das Web und die Browser eine universelle Plattform für Anwendungen und Informationen darstellen.

Hinweis zu veralteten Browsern

Einige von unseren Kunden weisen auf Ihren Websites mithilfe eines Pop-Ups darauf hin, dass ein veralteter Webbrowser (Internet Explorer) zum Aufrufen der Seite verwendet wird und folglich nicht alle Inhalte und Funktionalitäten der entsprechenden Website gewährleistet werden können.

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