Nichts ist so beständig wie der Wandel

Content Marketing im Jahr 2030 – ein Ausblick auf die Anforderungen für den Tourismus.

Content Marketing bietet insbesondere für den Tourismus vielfältige Möglichkeiten, die eigene Destination oder die angebotenen Produkte mittels Text, Bild, Video und Ton den Gästen und Kunden auf informative und emotionale Art und Weise näherzubringen. Schon heute können Marketer aus einer Vielzahl an Inhalten und Kanälen auswählen, wie und wo sie ihre Zielgruppe erreichen können. Doch wie sieht Content Marketing im Jahr 2030 aus? Und worauf müssen Touristiker jetzt schon achten, um nicht den Anschluss zu verlieren? Begeben wir uns gemeinsam auf eine kleine Zeitreise.

Content-Hausaufgaben haben weiterhin Priorität

Doch halt! Nicht nur die Zukunft des Content Marketings ist wichtig. Auch das Jahr 2022 erfordert eine konsequente Content Marketing Strategie. Nur wer heute schon weiß, mit welchem Content, in welcher Weise, auf welchen Plattformen und über welche Zielgruppen die gesteckten Ziele erreicht werden können, hat die Weichen für die Zukunft bereits gestellt.

Neue Plattformen & Gadgets erfordern neuen & optimierten Content

Wer heutzutage digitalen Content produziert und ausspielt, dem stehen mit der eigenen Webseite sowie Kanälen auf Facebook, Instagram, You-Tube, TikTok, Pinterest usw. eine Menge an Optionen zur Erhöhung der Reichweite offen. Doch was sind die Plattformen im Jahr 2030? Unlängst machte eine Aussage von Mark Zuckerberg die Runde, dass man Facebook, Instagram und WhatsApp in Europa einstellen wolle, sollte die EU ihrer Forderung nach einem Hosting der Daten hier vor Ort Nachdruck verleihen. Wer würde dann den Platz von Facebook und Co. hierzulande einnehmen? Und gibt es Facebook und Instagram überhaupt noch im Jahr 2030?

Fakt ist, dass im Laufe der Jahre immer wieder neue Angebote entstehen werden – auch bedingt durch den technischen und soziologischen Fortschritt. Eine App wie TikTok wäre ohne die Kamerafunktionen und -auflösungen der heutigen Smartphones nicht denkbar. Die App Clubhouse verdiente ihre Popularität vor einem Jahr dem Umstand des herrschenden Corona-Lockdowns und der natürlichen Sehnsucht der Menschen nach Kontakten und Gesprächen. Neue Geschäftsfelder, neue Funktionen und neue Erfindungen werden auch das Content Marketing in den nächsten Jahren verändern.

Von Apple erwartet man in den kommenden Monaten eine VR-Brille, die dem Betrachter nützliche Inhalte direkt vor die Augen projiziert. Gerade für den Tourismus entstünde hieraus ein nützliches Gadget, auf dem passender Content zu Sehenswürdigkeiten, Beherbergungsbetrieben, Gastronomie und Geschäften der Zielgruppe direkt vor Ort präsentiert werden kann.

Und stellen Sie sich ruhig einmal die berechtigte Frage, was die Insassen (inkl. der Person auf dem vorderen, linken Sitz) in der Zukunft in einem autonom fahrenden Elektroauto unternehmen werden und warum schon jetzt die Bildschirme in den Fahrzeugen so übergroß dimensioniert sind. Richtig – auch hier wird ein neuer Ort entstehen, wo Content in einer für den Nutzer gewohnten Umgebung konsumiert werden wird.

Bis zum Jahr 2030 werden wir viele weitere Plattformen erleben, auf denen Content ausgespielt werden kann.

Content für alle Sinne und alle Rezipienten

Woran viele heute vielleicht noch nicht denken: auch die Zielgruppe, für die Content in der Zukunft produziert werden wird, verändert sich. Und damit meine ich nicht nur die sich wandelnde Gesellschaft, ihre Vorlieben und Gewohnheiten. Nein, vor allem die Art und Weise, wie Informationen und damit einhergehend Inhalte in ein paar Jahren konsumiert werden, wird sich aufgrund der vielen Content-Ressourcen gravierend verändern.

Ähnlich wie Metasuchmaschinen schon heute die besten Reiseangebote anhand von Preis, Verfügbarkeit und Bewertungen aus dem großen Angebot im Netz herausfiltern, werden die Reisenden der Zukunft Bots und KI-basierte Apps einsetzen, um den besten und zielführendsten Content für ihre Ansprüche herausfischen zu lassen. Daher wird es eine Aufgabe des Content Marketings der Zukunft sein, das gesamte Contentportfolio auf neue Nutzungen und Empfänger zu optimieren.

Von Open Data zu Open Content

Die gesammelten Informationen von Destinationen zu POIs und touristischen Routen fließen mehr und mehr in zentralen Datenbanken zusammen, um als Open Data allen Akteueren zur Verfügung zu stehen. Das ist gut so. Zukünftig wird es auch Aufgabe sein, nicht nur die reinen Daten sondern auch zusätzlich aufbereiteten und emotionalen Content überall mittels Schnittstellen verfügbar zu machen, damit dieser in verschiedenen Ausgabesystemen abgerufen werden kann.

Insbesondere das sog. „Internet of Things“ (kurz IoT) wird auf multimedialen Content zurückgreifen, um ihn Ihrer Zielgruppe in der gewohnten Umgebung zu präsentieren. In diese Richtung gehen bereits moderne Content Management Systeme, die als „Headless CMS“ bezeichnet werden und unabhängig sind von einer vorgegebenen Struktur. Dem CMS wird sozusagen der Kopf genommen – daher die Bezeichnung. Stattdessen ist eine Schnittstelle integriert, auf die Websites und Anwendungen zugreifen können. Verschiedene Medien haben damit direkt Zugriff auf die Inhalte, regeln die Darstellungsweise aber individuell. Backend und Frontend sind voneinander entkoppelt. Auf diese Weise kann Alexa bspw. den Inhalt eines Blogs vorlesen, eine installierte Videowall präsentiert direkt Fotos und Filme, das Entertainmentsystem im Auto peppt vorhandenes Kartenmaterial mit wissenswerten Informationen auf oder eine App zeigt alle für den Nutzer relevanten Inhalte an – jeweils gespeist aus nur einer einzigen Contentquelle.

Das Metaverse ist längst da – Ihr Content auch?

Als Mark Zuckerberg im Herbst 2021 seine Form des Metaverse für Facebook angekündigt hat, sprach die Welt von einem neuen Meilenstein des Internets. Dabei ist das Metaverse keinesfalls eine Erfindung des inzwischen auf den Namen „Meta“ getauften Unternehmens aus Menlo Park. Vielmehr gibt es diese Idee des virtuellen Raums, in dem sich Nutzer als Avatare begegnen, schon seit vielen Jahren – vielleicht erinnern Sie sich noch an „Second Life“ aus den Anfängen der 2000er Jahre.

Egal ob man das Metaverse als Zukunftsmodell des Internets bezeichnen möchte oder nicht, Sie sollten sich auf jeden Fall damit befassen, wie und ob Ihr touristisches Content Marketing ins Metaverse transferiert werden kann und ihre Destination so aus der Ferne erlebbar wird. Virtuelle Rad- und Wandertouren, begehbare Sehenswürdigkeiten in 3D, lange Spaziergänge am imaginären Strand – all das und vieles mehr ist mit der richtigen Technik im Metaverse möglich.

Fazit:

Die Zukunft des Content Marketings wird geprägt sein von einer Vielzahl an Kanälen und unterschiedlichen Arten der Ausspielung, die Sie kennen und für Ihre Belange adaptieren müssen. Passen Sie daher Ihre Content Marketing Strategie und den bereits produzierten oder noch zu produzierenden Content kontinuierlich an, um auch in den kommenden Jahren immer am Puls der Zeit und Ihrer Zielgruppe zu bleiben. Die alte Weisheit „Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen“ gilt auch für das Content Marketing im Jahr 2030.