Warum 2021 im Tourismus kein Weg mehr an TikTok vorbeiführt und 8 Tipps, wie man es aktiv nutzen sollte.
Ein soziales Netzwerk, das 2021 dominieren wird, ist die vom chinesischen Konzern ByteDance betriebene App TikTok. Das inzwischen nicht mehr nur bei Jugendlichen beliebte Videoportal (30% der User sind über 25 Jahre alt) verzeichnet in Deutschland weiterhin steigende Nutzungszahlen. Im Herbst 2020 lagen hierzulande die offiziellen Angaben bei fast 11 Mio. aktiven Nutzern – eine Steigerung um 100% im Vergleich zu 2019. Dennoch wird TikTok trotz des massiven Wachstums Facebook oder Instagram nicht einfach so ersetzen, dafür sind die Netzwerke von ihren Funktionen und ihrem Ansatz her (noch) zu verschieden. Aber gerade Touristiker sollten die App im Auge behalten und prüfen, ob Marke und Zielgruppe zur Einbindung von TikTok in den Social Media Mix passen.
Vorteile für den Einsatz von TikTok im Tourismus
Wie der Tourismus lebt Social Media von Emotionen. Und gerade über das Medium Video lassen sich Emotionen am besten transportieren. Im Fokus stehen bei TikTok Videos mit einer Länge von 15 bzw. 60 Sekunden. Diese können entweder direkt über die App aufgenommen und bearbeitet werden oder man lädt sie bereits vorproduziert in die App hoch. Die vielfältigen Funktionen, die TikTok selbst hier für das Aufnehmen und Bearbeiten der Videos bietet, sind für Laien fast erschlagend. Zudem gilt es, die besonderen Trends und Gegebenheiten auf TikTok zu berücksichtigen. Vor dem Posten des ersten Videos raten wir daher dringend dazu, auf der Plattform erstmal selber viel zu konsumieren, um ein entsprechendes Gefühl für TikTok zu bekommen. Wenn man erstmal ein paar Stunden auf TikTok verbracht hat (im Durchschnitt liegt die tägliche Nutzungsdauer bei 50 Minuten!), wird einem klar: ohne Humor, erkenntnisreiche Tipps und Tutorials sowie spektakuläre Ein- und Ausblicke gewinnt man dort keinen Blumentopf.
Die wichtigste Währung auf TikTok sind die Views – also die Anzahl der Aufrufe eines einzelnen Videos. Und hier zeigt sich schnell, ob ein Video das Zeug zum viralen Hit hat.
Der TikTok-Algorithmus, der als einer der intelligentesten aller sozialen Netzwerke gilt, spielt das Video zunächst Nutzern aus, von denen er annimmt, dass ihnen das Video gefällt. Das kann aufgrund der verwendeten Hashtags erfolgen, der Videobeschreibung, der unterlegten Musik oder aufgrund des gezeigten Inhalts im Video, der von TikTok ebenfalls analysiert und kategorisiert wird. Reagiert diese „Testgruppe“ an Nutzern überwiegend positiv auf das Video in Form von Views, Likes, Kommentaren oder Teilen, wird das Video von TikTok an immer größere Gruppen von Nutzern ausgespielt. Sofern man diese Stufen in Gänze geschafft hat: Glückwunsch zum TikTok-Fame! Der Normalfall sieht allerdings anders und steiniger aus. Trotzdem sollte man auch im Falle einer weitaus geringeren Reichweite der eigenen Videos bedenken, dass diese oftmals noch weitaus besser ist als auf den Accounts bei YouTube, Facebook oder Instagram. TikTok eignet sich in erster Linie im Tourismus für die Inspirationsphase.
Mit stimmungsvollen Kurzvideos aus der eigenen oder angebotenen Destination, die besondere Einblicke gewähren, können User emotional angesprochen werden. Hintergrundinfos, Fun Facts und Tipps für die Zeit vor Ort tragen ebenfalls dazu bei, dass Videos auf TikTok ihr Ziel erreichen. Die sich hier ergebende Chance, über TikTok vor allem eine jüngere Zielgruppe zu erreichen, sollte bei der Ansprache und Gestaltung des Videos nicht außer Acht gelassen werden.
1.
Hashtags und die zugehörigen Hashtag-Challenges sind das Salz in der TikTok-Suppe.Daher gilt es im Auge zu behalten, was gerade auf TikTok angesagt ist und Content entsprechend dafür zu produzieren bzw. zu adaptieren.
2.
Bekannte und beliebte Sounds pushen die Videos.TikTok zeigt innerhalb der App die im Moment beliebtesten Sounds an. Eingesetzter Content sollte sich daher nach diesen Sounds richten. Hierbei stechen vor allem positive, aufmunternde Sounds heraus.
3.
Inhalte, die aktuell, lustig, motivierend und aufregend sind, kommen besonders gut an.Reisende sind in der Inspirationsphase auf der Suche nach Unterhaltung und Infotainment. Hier kann man als Touristiker ansetzen und die Besonderheiten der Destination herausstellen.
4.
Außergewöhnliche und andersartige Inhalte werden favorisiert.Bei TikTok geht es darum, die Nutzer möglichst lange und oft an ein Video zu binden, um die Zahl der Views zu erhöhen. Überraschungen und besondere Bildeinstellungen können hier als Schlüsselreiz dienen und zu viralen Effekten führen.
5.
Vlogs als Serienformat sorgen für hohe Followerzahlen.Eine Person steht vor der Kamera und gibt in kurzen Videos (auf TikTok innerhalb von 60 Sekunden) wertvolle, monothematische Tipps zur eigenen Nische. Dieses Format bietet vor allem für Gastronomen, Hoteliers, Destinationsmanager oder Reisebüroinhaber vielfältige Möglichkeiten zum persönlichen Wissens- und Vertrauensaufbau.
6.
Was heute funktioniert, kann morgen schon wieder ``out`` sein.Daher nicht einfach jeden Tag die gleichen Videos posten sondern variieren, experimentieren und den angezeigten Trends folgen.
7.
Kurze Frequenzen innerhalb eines Videos funktionieren aufgrund der immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne am besten.Nutzer verlieren schnell das Interesse an einem Video und wischen weiter, wenn es langweilig oder unpassend ist. Der Inhalt muss daher so interessant gestaltet sein, dass der Nutzer bis zum Ende bleibt. Mithilfe der Insights, die TikTok liefert, kann man für jedes Video die durchschnittliche Watchtime einsehen und zukünftige Videos weiter optimieren.
8.
Es muss nicht immer nur Vollgas sein. Ruhige Naturinhalte funktionieren im Tourismus ebenfalls gut.Viele Nutzer sind auf TikTok aktiv, um zu entspannen und dem Alltag zu entfliehen. Daher haben meditative, touristische Inhalte ebenfalls ihren Platz auf TikTok.