Smart Destinations – Vernetzung von analoger und digitaler Welt

Sätze wie „Daten sind das neue Gold“ oder „Wer heute nicht datengetrieben arbeitet, wir vom Markt verschwinden“ hören wir häufig. So vereinfacht helfen diese Aussagen aber wenig. Daher haben unsere Gastautoren Constantin Foltin und Eric Horster einen Blick auf konkrete touristische Beispiele geworfen.

Smart Destination

Die Digitalisierung nimmt mittlerweile Einfluss auf sämtliche gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Bereiche. Auch Destinationsmanagementorganisationen (DMO) suchen zunehmend Verknüpfungspunkte zwischen digitalen und realen Erlebniswelten. Die Entstehung einer Vielzahl dieser sogenannten Smart Destinations verdeutlicht die Relevanz des Themas für die gesamte Tourismusbranche. Gut beobachten lassen sich digitale Trends innerhalb von geschlossenen touristischen Räumen wie Festivals, Freizeitparks, Kreuzfahrtschiffen oder Skigebieten. Sie profitieren von technologischen Entwicklungen und nutzen diese zur Gestaltung ihrer Angebote vor Ort, sodass für den Gast die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt zunehmend verschwimmen.

So können innerhalb von Destinationen automatisierte Zugangskontrollen (Access Control) durchgeführt, bargeldlos bezahlt, Navigationshilfen gegeben, alle erdenklichen Informationen in Echtzeit übermittelt und auf Basis der Auswertung von Nutzerprofilen auch individuelle Vorschläge (real-time Recommendations) gemacht werden.

Ziel für die gesamte Region: eine gemeinsame, offene Dateninfrastruktur, die alle touristisch relevanten Informationen für alle Beteiligten auf vielen Devices verfügbar macht und mit digitalen Services (Zugang; Bezahlung) kombiniert.

Vernetzungsinfrastruktur

Die Interaktion der DMO mit dem Gast findet über die Technologie als Intermediär statt. Gäste können so bspw. über Smartphones oder Informationsterminals mit der Tourismusorganisation in Kontakt treten. Da in der Regel mit dieser Interaktion Formen von digitalen Serviceleistungen verbunden sind, finden diese meist kontextsensitiv statt, weshalb der Aufenthaltsort des Gastes und damit die Destination selbst ebenfalls ein Bestandteil der Interaktion ist. Man spricht bei Smart Destinations daher von einem wechselseitigen Dreiklang der Interaktion zwischen Mensch, Technologie und Destination.

Die Basis von Smart Destinations ist eine digitale Infrastruktur, die dazu in der Lage ist, die Umgebung mithilfe des Internets und weiterer Technologien (z. B. Beacons) der Außenwelt zugänglich zu machen.
Beacons sind Minifunksender und dienen der Informationsübermittlung ohne, dass dafür das Internet benötigt wird. In der Kombination mit Bluetooth und sogenannten Wearables sowie Smartphones und dazu gehörigen Anwendungen (Apps) können permanent Daten ausgetauscht werden, was für Smart Destinations elementar ist.

Konkrete Beispiele

Konkrete Beispiele von Smart Destinations können in den komplementär erstellten Blogbeiträgen nachgelesen werden:

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Dieser Artikel ist aus der Zusammenarbeit von Leonie Jasper, Eric Horster und Christian Stühring entstanden...